5 Mark Goldmünzen - Historisches Handelsgold aus dem Kaiserreich
5 Mark Goldmünze - Historisches Handelsgold aus dem Kaiserreich
Die 5 Mark Goldmünze stammt aus dem Deutschen Kaiserreich und wurde dort zwischen 1877 und 1878 geprägt. Neben der 10 Mark Goldmünze und der 20 Mark Münze war die 5 Mark Goldmünze Teil der Goldstandardwährung und fungierte in erster Linie als Handelsmünze. Als solche bestehen die Prägungen nicht aus Feingold, sondern aus einer 900er-Goldlegierung mit einem Kupferanteil von 10 Prozent.
Ähnlich wie beim Schweizer Vreneli, den österreichischen Dukaten und dem russischen Tscherwonetz sorgt die Beimischung von Kupfer für eine erhöhte Kratz- und Abriebfestigkeit. Die Goldmünzen selbst haben einen Durchmesser von 17,0 mm und eine Dicke von 0,6 mm, womit die mit einem Feingehalt von 1,79 Gramm ausgestatteten Prägungen sehr filigran ausfallen. Aufgrund der geringen Gesamtauflage von nur 5.149.000 Stück werden die 5 Mark Goldmünzen heute teils mit einem deutlichen Sammleraufschlag gehandelt.
Royaler Glanz auf der Bildseite der 5 Mark Goldmünze
Unter den 5 Mark Goldprägungen aus dem Deutschen Kaiserreich ist die klassische preußische Prägung mit ihrer Millionenauflage die mit Abstand häufigste. Auf der Bildseite der meisten 5 Mark Goldmünzen findet sich daher das Antlitz des Deutschen Kaisers Wilhelm I., der gleichzeitig als König Preußens fungierte. Dargestellt ist der Monarch in Profil vom Hals ab aufwärts mit zurückweichendem Haar und charakteristischem Backenbart. Die umlaufende Prägung "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN" rahmt das Portrait ein. Komplettiert wird die Bildseite der 5 Mark Goldmünze durch den Stempel der Prägeanstalt unter dem Kaiserportrait.
Alle Motive und Prägezahlen der 5 Mark Goldmünze nach Bundesstaaten
Die preußischen 5 Mark Goldmünzen mit dem Antlitz des Deutschen Kaisers machen den Großteil der Prägungen aus. Dennoch existieren zahlreiche Prägungen aus den Bundesstaaten des Deutschen Reiches, die anstelle des Kaisers den jeweiligen lokalen König bzw. Herzog zeigen. Auf den 5 Mark Goldmünzen aus Hamburg, Bremen und Lübeck dagegen findet sich das Stadtwappen wieder.
Für Sammler sind die Prägungen mit dem Konterfei der lokalen Könige besonders interessant, da diese in deutlich geringeren Auflagen geprägt wurden und sich bis heute entsprechend geringe Stückzahlen erhalten haben. Geprägt wurde die 5 Mark Goldmünze vor allem in Berlin (Stempel A). Aus den Münzprägestätten in München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G) und Hamburg (J).
Revers der 5 Mark Goldmünze
Während sich auf der Bildseite der 5 Mark Goldmünze abhängig vom ausgebenden Bundesstaat Motivunterschiede ergeben, ist die Wertseite aller Prägungen identisch. Die Bildmitte bildet der bekrönte Reichsadler mit ausgebreiteten Schwingen und dem Hohenzollernschild. Umringt wird der detailreich aufgeprägte Adler durch den Schriftzug "DEUTSCHES REICH", das Prägejahr und den Nominalwert von 5 Mark.
Großer Teil der im Umlauf befindlichen 5 Mark Goldmünzen sind Nachprägungen
Gegen Ende der 1950er-Jahre erlebten Goldmünzen bei Sammlern und Anlegern eine Renaissance. Gewiefte Fälscher der heute bekannten Fälscherwerkstatt Schmidt-Hausmann machten sich dies zwischen 1959 und 1962 zunutze, indem sie die ursprüngliche 5 Mark Goldmünze, die in den Jahren 1877 bis 1878 geprägt wurde, nachprägten. Diese "Fälschungen" wurden sogar reihenweise an Banken verkauft.
Dementsprechend handelt es sich bei einem Gutteil der heute im Umlauf befindlichen 5 Mark Goldmünzen um diese modernen Nachprägungen, die selbstredend nicht den Sammlerwert der historischen Originale aufweisen. Folglich erfolgt bei einem guten Edelmetallhändler bei einer 5 Mark Goldmünze neben der Prüfung des Materialgehalts auch immer die Echtheitsüberprüfung anhand numismatischer Merkmale. Wer seine Goldmünzen bei einem renommierten Münzhändler kauft, kann sich sicher sein, eine echte 5 Mark Goldmünze von 1877 bzw. 1878 zu bekommen.
Historisches zur 5 Mark Goldmünze
Nach der Einführung der 10 Mark Goldmünze im Rahmen der Änderung des Münzgesetzes vom 10. Oktober 1871 beschloss man im Jahr 1873 die Einführung einer 5 Mark Goldmünze als kleinere Münzeinheit. Mit der Prägung begann man schließlich im Jahr 1877, wobei man die Münze im Amtsdeutsch des Deutschen Kaiserreichs als "halbe Krone" bezeichnete.