Wiener Philharmoniker Goldmünzen
Wiener Philharmoniker - Goldmünzen, schön wie eine Sinfonie
Lange Zeit fehlte es im heutigen Euroraum an klassischen Anlagegoldmünzen. Mit den aus Österreich stammenden Wiener Philharmoniker Goldmünzen erscheint jährlich eine Bullionmünze, die es mittlerweile zu weltweiter Anerkennung gebracht hat. Damit bewegt sich die 31,1 Gramm schwere und mit einem Feingehalt von 999,9/1.000 ausgestattete Goldmünze in einer Kategorie mit Anlageklassikern wie dem südafrikanischen Krügerrand, dem australischen Känguru und dem kanadischen Maple Leaf. Namensgebend für die 37,00 mm x 2,00 mm großen Wiener Philharmoniker Goldmünzen sind die Motive auf dem Avers und dem Revers. Diese zeigen einerseits die weltberühmte Orgel aus dem "goldenen Saal" des Wiener Musikvereins, sowie andererseits acht Instrumente der global gefeierten Wiener Philharmoniker. Da die jährlich mit dem gleichen Motiv erscheinenden Goldmünzen sehr nah am Goldpreis gehandelt werden, sind sie ein ideales Investment, mit dem Edelmetallanleger nichts falsch machen können.
Historie der Philharmoniker Goldmünzen
Bis zum Erscheinen der Wiener Philharmoniker Goldmünzen war Österreich vor allem für historische Anlagegoldmünzen wie die Dukaten, die Gold-Florin sowie die österreichischen Kronen bekannt. Erst eine Gesetzesänderung im Jahr 1988 machte den Weg für die Prägung moderner Anlagemünzen aus reinem Gold frei. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, die erste moderne Goldprägung Österreichs mit Etwas zu verbinden, für das Österreich weltberühmt ist. Die Wahl fiel schließlich auf das weltbekannte Orchester der Wiener Philharmonie. Bis zur Umsetzung der Wiener Philharmoniker Goldmünzen sollte es allerdings noch einige Zeit dauern, denn zunächst mussten einige Seitens des Orchesters bestehenden Widerstände überwunden werden. Im Jahr 1989 war es schließlich soweit. Am 10. Oktober 1989 erschien die erste Ausgabe damals mit einem in Schilling aufgeprägten Nennwert. Fortan ging es für die Wiener Philharmoniker Goldmünzen stetig bergauf. Schon im Jahr 1990 war sie die meistverkaufte Goldmünze in Europa. Damit aber noch nicht genug, denn nach Angaben des World Gold Council galten die Wiener Philharmoniker Goldmünzen in den Jahren 1992, 1995, 1996 sowie 2000 ebenfalls als die weltweit meistverkauften Bullionmünzen aus Gold.
Avers des Wiener Philharmonikers
Das Herz der Bildseite der Wiener Philharmoniker Goldmünzen ist eine Sammlung aus acht charakteristischen Orchester-Instrumenten der Wiener Philharmoniker. Darunter befinden sich mit dem Cello, zwei Bratschen sowie zwei Geigen gleich fünf Streichinstrumente. Hinzu kommen im Hintergrund ein Fargott (mittig), ein Horn (links) und eine Harfe (rechts). Die Komposition selbst stammt aus der Feder von Thomas Pesendorf, der heute als Chefgraveur der Münze Österreich tätig ist. Oberhalb der Instrumente befindet sich der halbkreisförmig aufgeprägte Schriftzug "WIENER PHILHARMONIKER". Durch das Fehlen weiterer Aufprägungen kommt das Motiv auf dem spiegelnden Hintergrund des Avers besonders gut zur Geltung.
Gestaltung der Wertseite der Wiener Philharmoniker Goldmünzen
Thomas Pesendorf ist ebenfalls für die Gestaltung der Wertseite der Goldmünze verantwortlich. Im Zentrum der Münze prangt die wohl bekannteste Orgel der Welt. Das im Jahr 1872 von Theophil von Hansen entworfene und von Friedrich Ladegast gebaute Instrument steht im großen "goldenen Saal" im geschichtsträchtigen Gebäude des Wiener Musikvereins. Das Motiv selbst ist fein gearbeitet und hebt sich ebenfalls von einem spiegelnden Hintergrund ab. Unterhalb der Orgel befindet sich neben dem aktuellen Prägejahr der aufgeprägte Schriftzug "1 UNZE GOLD 999,9". Halbkreisförmig oberhalb sowie unterhalb befinden sich zudem die Prägungen "REPUBLIK ÖSTERREICH" (oberhalb) sowie "100 EURO" (unterhalb).
Interessant: Durch die Euro-Umstellung im Jahr 2002 wurden seitdem keine weiteren Wiener Philharmoniker Goldmünzen mehr mit einem Schilling-Nennwert geprägt. Da nach 2002 keine vorhandenen Schilling-Münzen mehr verkauft werden durften und eingeschmolzen werden mussten, sind diese heute äußerst selten. Im Gegensatz zu den Euro-Varianten werden solche Wiener Philharmoniker Goldmünzen mit einem merklichen Sammleraufschlag gehandelt.
Entwicklung der Auflage - Boom seit der Finanzkrise
Der Wiener Philharmoniker erscheint jährlich in unlimitierter Auflage, wobei sich die Münze Österreich an der aktuellen Nachfrage orientiert. Im Erscheinungsjahr startete die Goldmünze mit einer Auflage von 351.000 Stück. Nach einigem Auf und Ab sank die Prägezahl nach einem Zwischenhoch im Jahr 1995 (645.500 Stück) bis auf 54.700 Stück im Jahr 2001 ab. Bis 2007 pendelte die jährliche Auflage zwischen ca. 80.000 und 180.000 Exemplaren. Die Initialzündung für die Renaissance der Wiener Philharmoniker Goldmünzen war die Finanzkrise, die im Herbst 2007 über die Welt hereinbrach. Von nur 108.675 Exemplaren stiegen die Prägezahlen auf 715.842 Stück 2008 bzw. 903.047 Stück im Jahr 2009. Seither bewegen sich die jährlichen Prägezahlen wieder im Bereich von 350.000 bis ca. 650.000 Stück pro Jahr. Damit gehört der Wiener Philharmoniker auch quantitativ zu den beliebtesten Bullionmünzen der Welt.
Sonderausgaben des Wiener Philharmonikers
Pünktlich zum 15-jährigen Jubiläum des "Phillies" erschien im Jahr 2004 der sogenannte "Big Phil". Mit einem Gewicht von 31,103 Kilogramm (1.000 Unzen) ist der Name des mit einem Nennwert von 100.000 Euro ausgestatteten Riesenexemplars in jedem Fall gerechtfertigt. Hinter dem 1.000 Kilogramm schweren Känguru der Perth Mint und dem 100 Kilogramm schweren Maple Leaf ist der "Big Phil" noch immer eine der größten Goldmünzen der Welt.
Der Wiener Philharmoniker in Silber und Platin
Neben den Wiener Philharmoniker Goldmünzen prägt die Münze Österreich seit 2008 auch Bullionmünzen aus Silber. Anders als die Goldprägungen erscheinen die silbernen "Phillies" allerdings nur in einer Stückelung von 1 Unze. Im Jahr 2016 feierte der Philharmoniker sein Debüt auch als 1 Unzen schwere Platinmünze. Nur ein Jahr später folgte die 1/25-Unzen Variante.